Glossar

Alpidische Orogene: Junge Faltengebirge, erstrecken sich in einem Gebirgsgürtel vom Atlasgebirge bis Südostasien, Bildungszeitraum: Trias bis Tertiär.

Anatexite: Gesteine mit besonders hohem aufgeschmolzenem Anteil; entstanden durch den Prozeß der Anatexis (Aufschmelzung) bei Temp. > 600°C.

Asthenosphäre: Plastisch reagierende Schicht unter der Lithosphäre, Teil des Erdmantels, nach dem griech. Wort "asthenos" (weich).

Basische Gesteine: Gesteine mit einem niedrigen Gehalt an Siliziumdioxid (SiO2, z.B. Gabbro am Hohen Bogen ), bestehen überwiegend aus eisen- und magnesiumhaltigen Mineralen.

Basislage: Schicht einer Folge von Deckschichten, die während der Eiszeiten in den Mittelgebirgen durch Solifluktion gebildet wurden. Über der Basislage wurden außerdem Mittellage und Hauptlage gebildet. Die zu unterschiedlichen Zeiten entstandenen Deckschichten unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Verbreitung, Mächtigkeit, Körnung und Lagerungsdichte.

Biologische Aktivität: Tätigkeit von tierischen Organismen, z.B. in einem Boden; führt häufig zu Bodendurchmischung (Bioturbation).

Blockmeere: Blockmassen an mittel bis schwach geneigten Hängen, entstanden durch intensive Verwitterung und Abtragung von Feinmaterial.

Bodenfließen: Bodenbewegungen an einem Hang unterschiedlicher Neigung; Bewegung von wassergesättigtem Boden über wird als Solifluktion bezeichnet.

Böhmische Masse: Geologisch einheitlich aufgebauter Landschaftskomplex. Bildet den Ostteil des europäischen variskischen Orogens. An ihrem westlichen Rand befindet sich das Grundgebirge, das in Nordostbayern und dem angrenzenden Tschechien in die Saxothuringische und Moldanubische Region unterteilt wird. Vorherrschende Gesteine sind metamorphe Gneise mit Granit- und Diorit-Intrusionen.


Böhmwind: Fallwind aus dem Osten ("Der Böhmische"), bringt sehr kühle, trockene Luftmassen und trägt zu dem rauhen Klima des Bayerischen und Böhmerwaldes bei.

Bohemisches Terrane: Mikroplatte im Bereich der Moldanubischen Region.

Braunerde: Typischer Boden des gemäßigten Klimas. Der Prozeß, der zur Bildung dieses Bodentyps führt, ist die "Verbraunung", die durch Oxidation von Eisen zu z.B. Goethit zu der typischen Braunfärbung des Bodens führt.

Bunte Formation: Abwechslungsreiche und gelegentlich fossilführende kristalline Gesteinsserie.

Dauerfrostböden (Permafrostböden): Böden, die ganzjährig gefroren sind. D. tauen nur in den kurzen Sommermonaten oberflächlich auf. Durch die stauende Wirkung des Bodeneises ist der Boden stark vernäßt. Es kommt häufig zur Solifluktion.

Deckgebirge: Gesteinseinheit über dem Grundgebirge. Im Gegensatz zum älteren Grundgebirge sind die Gesteine des Deckgebirges wesentlich weniger verstellt und deformiert. Bildungszeitraum:Oberkarbon bis Tertiär .

Diagenese: geologischer Prozess, bei dem Sedimentite nach der Sedimentation von Lockergesteinen zu Festgesteinen umgebildet werden (Gestein). Bei der Diagenese bildet sich z. B. aus Sand ein Sandstein, Silt und Ton werden zu Silt- und Tonsteinen, Kies zu einem Konglomerat, und Kalkschlamm oder calcitische Organismenreste, Schalen oder Ähnliches werden zu Kalkstein. Dabei ändert sich das Gefüge des Gesteins und oft auch seine Mineralzusammensetzung.


Diorit: Mittel- bis grobkörniges Tiefengestein; aufgrund der chemischen Zusammensetzung zwischen Granit und Gabbro einzuordnen. Entscheidend ist der Gehalt an Siliziumdioxid.

Einschneidung: Tieferlegung eines Flußbettes.

Eiszeitalter: Zeitraum der letzten 2,5 Mio Jahre; charakterisiert durch den Wechsel von Kalt- und Warmzeiten (siehe Pleistozän).

Eozän: zweitälteste Epoche des Tertiärs, die in der Erdneuzeit (Känozoikum) den Zeitraum von 53 bis 37 Millionen Jahre vor heute umfasst. Somit nimmt das Eozän die Phase zwischen dem älteren Paläozän und dem jüngeren Oligozän ein. In vielen Teilen der Erde waren die Temperaturen während weiter Strecken des Eozäns wesentlich höher als heute.

Epigenetischer Fluß: Fluß, der ohne Laufänderung durch verwitterungsresistente Gesteine fließt, da sein Lauf in einem höheren Niveau in weniger widerstandsfähige Schichten angelegt wurde; ein Ausweichen in leicht ausräumbares Gestein war nicht mehr möglich.

Erdkruste: Äußerste Schicht der Erde mit einer Mächtigkeit von 6-70 km; differenzierbar in eine ozeanische und kontinentale Kruste unterschiedlicher Mächtigkeit und Dichte .

Erdmantel: Mittlere Schicht der Erde mit einer Mächtigkeit von 2700 km; differenzierbar in eine feste obere Schicht (Lithosphäre) und eine halbflüssige, verformbare untere Schicht (Asthenosphäre).

Evaporit: Sedimente, gebildet aus den Ausfällungen und Abscheidungen, die bei der Verdunstung salzhaltiger Gewässer entstehen. Evaporite sind Salzgesteine und bilden wichtige Lagerstätten, vor allem von Gips und Halit.

Feldspat: Wichtigste Gruppe der gesteinsbildenden Minerale; mit etwa 60% am Aufbau der Erdkruste beteiligt.

Flußspat: (Fluorit, CaF2), Mineral, angereichert in hydrothermalen Erzgängen; wird als Flußmittel in der Hüttenindustrie, zur Emailherstellung, zum Ätzen von Glas, zur Herstellung von Flußsäure und in der optischen Industrie verwendet.

Fossilien: Reste und Spuren vorzeitlicher Pflanzen und Tiere, die in Sedimentiten, sehr selten auch in vulkanischen Tuffen erhalten sind

Gabbro: Mittel- bis grobkörniges Tiefengestein; im Gegensatz zum Diorit herrschen dunkle Minerale vor (z.B. Hoher Bogen ).

Geode: in der Geologie eine Konkretion mit besonderem Stoffbestand in Sedimentgesteinen, meist kugelförmig oder knollig mit Durchmessern von mehreren Zentimetern. Sie entstanden während der Verfestigung des Gesteins durch Stoffwanderung, indem sich um einen Kern Mineralsubstanzen anlagerten. Geoden sind also von innen nach außen gewachsen, wobei sie das umgebende Gestein entweder verdrängten oder teilweise einschlossen. Sie unterscheiden sich durch ihre höhere Festigkeit vom Nebengestein.

Geosynklinale: Zone der Gebirgsbildung. Eine Geosynklinale ist eine Großmulde der Erdkruste mit sinkendem Boden, die einen Meerestrog bildet. Über geologisch lange Zeiträume (mehr als 100 Millionen Jahre) wird die Geosynklinale mit dem Verwitterungsschutt der anliegenden Festländer gefüllt. Diese Sedimente können über zehn Kilometer mächtig werden. In bestimmten Phasen dringen Vulkanite in diese Schichtpakete ein. Die Entwicklung der Geosynklinale mündet in einer späten Phase in eine Gebirgsbildung. Die Plattentektonik bringt Geosynklinalen mit Subduktionszonen in Verbindung. (siehe Plattentektonik).

Gips: Mineral, hydratisiertes Calciumsulfat (CaSO4 · 2 H2O). Gips tritt in Sedimentgesteinen auf. Er scheidet sich aus dem Meerwasser aus und ist dann oft Bestandteil von Salzlagerstätten. Sekundär kommt er in Klüften und als Verwitterungsprodukt vor. Als Konkretion findet er sich in Tongesteinen. Gips entsteht ferner in vulkanischen Gebieten durch Umwandlung kalkreicher Gesteine unter Einwirkung schwefelsäurehaltiger Dämpfe. Fundorte gibt es weltweit, Lagerstätten in Frankreich, der Schweiz, den USA und Mexiko. Alabaster, Selenit und die Wüstenrose sind Gipsvarietäten.

Gletscher: Geschlossene Eismasse, die das ganze Jahr vorhanden ist und sich unter seinem eigenen Gewicht dem Gefälle folgend bewegt. Je nach Größe und Form unterscheidet man zwischen Talgletscher und Inlandgletscher.

Gletscherschliff: Ein Effekt der schleifenden Erosion im Gletscherbett und an den Wänden des Trogtales; in Richtung der Eisbewegung.

Gley: Grundwasserbeeinflußter Bodentyp mit einem Grundwasserstand zwischen 40 und 80 cm unter Geländeoberkante.

Glimmer: Gruppe wichtiger gesteinsbildender Minerale insbes. der Magmatite und Metarmophite.

Glimmerschiefer: Gruppe von kristallinen Schiefern, die überwiegend aus Glimmer und Quarz bestehen.

Gneise: Kristalliner Schiefer, weitverbreitet in den alten Kernen der Kontinente; Hauptbestandteile sind Feldspat, Quarz und Glimmer.

Gondwana: Großer zusammenhängender Südkontinent, erstreckte sich im Zeitraum Paläozoikum bis Mesozoikum von Südamerika bis Australien.

Granite: Weitverbreitete Tiefengesteine mit den Hauptbestandteilen Feldspat, Quarz und Glimmer.

Granitwollsäcke: Verwitterungsprodukte des Granits; abgerundete Formen, entstanden durch intensive Verwitterung während des Tertiärs.

Graphit: Modifiziertes Kohlenstoffmineral; i.d.R. metamorph aus kohligen Substanzen hervorgegangen.

Grundgebirge: Bereiche mit paläozoischen und älteren (vermutlich) oberproterozoischen Gesteinen, die unterschiedlich stark metamorph überprägt wurden; variskische Intrusivgesteine, die nicht mehr deformiert wurden. Fundament der jüngeren Sedimentablagerungen des Deckgebirges.

Halit: (Steinsalz), gesteinsbildendes Mineral, Natriumchlorid (NaCl). Halit entsteht bei der Verdunstung von Salzwasser in abgeschnittenen Meeresteilen (siehe Evaporit). Es bildet zusammen mit Gips und Anhydrit Lagerstätten. Halit ist weit verbreitet; Lagerstätten befinden sich z. B. in Norddeutschland, bei Berchtesgaden und im Salzkammergut.

Hauptlage: Schicht einer Folge von Deckschichten, die vermutlich während der letzten Eiszeit in den Mittelgebirgen gebildet wurden; über der Basislage gelegen.

Herzynische Streichrichtung: Störungslinien in NW-SE Richtung (in Richtung der Längserstreckung des Harzes).

Holozän: Jüngste (heutige) Warmzeit, begann vor etwa 11.500 Jahren vor heute.

Humushorizont: Organischer, oberster Bodenhorizont, der dem Mineralboden aufliegt.


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Iapetus: Der Vorfahre des Atlantik. Iapetus entwickelte sich etwa mit dem Kambrium und Ordovizium





Inlandgletscher: Im Unterschied zum Talgletscher stellt der Inlandgletscher eine extrem langsam bewegende riesige Eismasse dar, die z.B. die gesamte Antarktis bedeckt.

Intrusion: Vorgang während der Gesteinsschmelze, Eindringen des magmatischen Gesteins in das Nebengestein.

Jungsteinzeit: Neolithikum, Zeitraum vor 7500 bis 4500 Jahren vor heute; i.d.R. erste holozäne Siedlungsphase.

Kaledonische Gebirgsbildung: Bezeichnung für eine Gebirgsbildungsphase, die vom Kambrium bis zum Silur (etwa zwischen 570 Millionen Jahren und 405 Millionen Jahren vor heute) reichte.
Die kaledonische Gebirgsbildung lässt sich in Salair-, sardische, takonische, ardennische und erische Phase unterteilen. Gebirge, die in dieser Zeit entstanden, gibt es in Europa u. a. noch in Irland, Mittelengland, Schottland und Skandinavien. In Asien begrenzen Gebirge aus dieser Faltungsphase die Sibirische Tafel und die Chinesische Masse, in Australien den Australischen Schild. Das kaledonische Gebirge wurde aus der kaledonischen Geosynklinalen aufgefaltet. Zur kaledonischen Gebirgsbildung kam es vermutlich, nachdem ein vor Pangäa bestehender Großkontinent in vier Teile zerbrochen war. Durch die Kollision zweier dieser Teile wurde das Gebirgssystem aufgefaltet, dessen Reste heute vor allem von den Britischen Inseln über Westskandinavien nach Spitzbergen reichen sowie in Ostgrönland, Zentralasien, Ostchina, Südostaustralien und den nördlichen Appalachen verbreitet sind.

Känozoikum: in der geologischen Zeitrechnung die letzte Ära, die vor etwa 65 Millionen Jahren begann und bis zur Gegenwart dauert. Sie folgt auf die Kreidezeit des Mesozoikums und wird in Tertiär und Quartär unterteilt.

Kargletscher: Häufigster Gletscher der Hochgebirge; entwickelt sich aus perennierender Schneeansammlung in Hangmulden, mit fortschreitender Akkumulation Entstehung von Gletschereis; die Erosion im Zuge der Abwärtsbewegung vergrößert die Hangmulde und vertieft sie zum Kar.

Karsee: Durch Abschmelzen der Kargletscher entstandener See.

Konkretion: in der Geologie Bezeichnung für eine unregelmäßig geformte (kugelförmige, knollige, plattige, linsenförmige oder traubig-nierige) Mineralausscheidung in Sedimentgesteinen, z. B. Feuersteinknollen, Hornstein, Lößkindel, Markasitknollen oder Geoden. Die Größe von Konkretionen reicht von Millimetern bis mehreren Metern. Sie bilden sich während der Sedimentation oder Diagenese aus wandernden Lösungen und wachsen um einen Keim, also von innen nach außen.


Kopffüßer: meeresbewohnende Mollusken (Weichtiere) mit räuberischer Lebensweise. Sie bilden die Klasse Cephalopoda, zu der z. B. Kalmare, Octopus und Nautilus gehören. Bei den Kopffüßern sitzen die Arme rund um die Mundöffnung; darauf bezieht sich der Name. Diese Fangarme halten die Beute fest und führen sie zur Mundöffnung. In Körperbau und Physiologie sind Kopffüßer relativ hoch entwickelte Tiere; ihr Verhaltensrepertoire ist dem der Fische vergleichbar. Sie gehören zu den häufigeren Meeresräubern und dienen selbst vielen anderen Lebewesen als Nahrung, auch dem Menschen. Wichtige Beutetiere der Kopffüßer sind Fische, Krebse, Muscheln und Schlangensterne. Riesenkalmare, die bis zu 2 000 Kilogramm wiegen können, sind die größten wirbellosen Tiere überhaupt. Man kennt rund 750 Arten von Kopffüßern.

Kopffüßer bilden eine sehr alte Klasse; sie sind bereits seit dem Kambrium (vor ca. 570 Millionen Jahren) fossil nachgewiesen. Die urtümlichen Kopffüßer trugen wie andere Mollusken große äußere Gehäuse, die sich aber mit zunehmender Schnelligkeit und Aktivität der Tiere zurückbildeten.


Kristalline Gesteine: Intensiv überprägte und metamorphe Gesteine; reich an Graniten.

Kulturlandschaft: Landschaft, entstanden durch die dauerhafte Beeinflussung (wirtschaftliche und Siedlungstätigkeit) durch den Menschen.

Lagerstätte: Abbauwürdige Anreicherung von nutzbaren Mineralen und Gesteinen (Bodenschätze).

Laurasia: Urkontinent, in dem während des Mesozoikums die Kerne der Kontinente vereint waren, die heute auf der Nordhalbkugel der Erde liegen. Laurasia entstand an der Wende vom Paläozoikum zum Mesozoikum, als der Großkontinent Pangäa zerbrach. Dabei entstanden der nördliche Urkontinent Laurasia und der südliche Urkontinent Gondwana. Dazwischen bildete sich ein Meer, die Tethys. Laurasia umfasste die Kontinente Nordamerika, Europa und Asien.

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Leitfossilien: fossile Tier- und Pflanzengruppen, die einen geologischen Zeitabschnitt und während dieser Zeit abgelagerte Sedimentschichten kennzeichnen. Leitfossilien müssen vier Bedingungen erfüllen:

1. Sie sollten nur während einer möglichst kurzen Zeit gelebt haben (das erhöht die Genauigkeit der relativen Altersbestimmung).

2. Sie sollten geographisch möglichst weit verbreitet gewesen sein (das erlaubt, auch weit voneinander entfernte Gesteinsschichten als gleich alt zu erkennen).

3. Sie sollten möglichst faziesunabhängig gewesen sein (dadurch sind sie in Schichten verschiedener Ablagerungsräume zu finden).

4. Sie sollten häufig zu finden sein.

Lithosphäre: Äußerste Schicht des Erdmantels.

Magmatische Gesteine (Magmatite): Gesteine, die bei der Abkühlung der Gesteinsschmelze (Magma) entstanden sind

Mesozoikum: eine Ära der Erdgeschichte (auch Erdmittelalter genannt), die auf die Ära des Paläozoikums (dem Erdaltertum) folgt und dem Känozoikum (der Erdneuzeit) vorangeht. Das Mesozoikum, das vor etwa 250 Millionen Jahren begann und vor 65 Millionen Jahren endete, ist in drei Perioden oder Systeme unterteilt: Trias, Jura und Kreide.

Metamorphe Gesteine (Metamorphite): Gesteine, die durch Mineralumbildungen mit und ohne Stoffzufuhr im Kräftefeld von Temperatur, Druck und Zeit im Erdinnern entstanden sind.

Metamorphose: Gesteinsumwandlung durch die Einwirkung von bestimmten Druck- und Temperaturverhältnissen. Dadurch entstehen die Metamorphite.

Mikroplatte: Einheitlicher Bereich innerhalb eines Gebirgsgürtels, der sich hinsichtlich der Gesteinszusammensetzung deutlich von den umliegenden Regionen unterscheidet; dies führt zu der Annahme, daß es sich dabei um Bereiche anderer Kontinente, Inselbögen oder Tiefseeberge handelt.

Minerale: Natürlich vorkommende, meist anorganische, stofflich einheitliche kristalline Festkörper bestimmter chemischer Zusammensetzung.

Mittellage: Schicht einer Folge von Deckschichten, die während bzw. am Ende der letzten Eiszeit (Spätglazial) in den Mittelgebirgen gebildet wurden; zwischen Basislage und Hauptlage gelegen.

Miozän: zweitjüngste Epoche des Tertiärs, die in der Erdneuzeit (Känozoikum) den Zeitraum von 23 bis 5 Millionen Jahre vor heute umfasst. Damit nimmt das Miozän die Phase zwischen dem älteren Oligozän und dem jüngeren Pliozän ein. Zu den auf der Nordhalbkugel bedeutendsten Vorgängen jener Epoche zählt die Kollision der afrikanischen mit der eurasischen Platte.

Moldanubische Region: Zone der variskischen Orogene mit gleichartiger fazieller, magmatischer und tektonischer Entwicklung.

Moldanubisches Terrane: Mikroplatte im Bereich der Moldanubischen Region.

Moränen: (1) Vom Gletscher transportierter und abgelagerter Gesteinsschutt, (2) Oberflächenform dieser Ablagerung.

Oligozän: umfasst als dritte Epoche des Tertiärs in der Erdneuzeit (Känozoikum) den Zeitraum von 37 bis 23 Millionen Jahren. Es ist die Epoche zwischen dem älteren Eozän und dem jüngeren Miozän.

Oolith: Kalkstein, der aus kleinen Kalkkügelchen zusammengesetzt ist. Diese Kügelchen besitzen eine Ähnlichkeit mit Fischeiern (griechisch oon: Ei, daher auch im Deutschen „Rogenstein). Die einzelnen Kügelchen heißen Ooide, das Gestein Oolith. Die Körner können 0,25 bis 2,0 Millimeter groß sein, meist besitzen sie aber einen Durchmesser von 0,5 bis 1,0 Millimeter.
Das einzelne Ooid besteht aus konzentrischen Kalkschalen oder strahligen bis nadelförmigen Calcitkristallen. Ooide bilden sich anorganisch in flachem, wenig bewegtem, kalkübersättigtem Wasser um Kristallisationskerne aus Quarz (Sand) oder winzige Fossilbruchstücke herum.

Orogen: Faltengebirge.

Orogenese: Gebirgsbildung, verbunden mit der Bildung von Faltungen, Überschiebungen, Metamorphose und Magmenintrusionen.

Paläozän: früheste Epoche des Tertiärs, die in der Erdneuzeit (Känozoikum) den Zeitraum von 65 bis 53 Millionen Jahre vor heute umfasst. Somit schließt das Paläozän an die Kreide, die jüngste Periode des Mesozoikums, an. Über weite Strecken des Paläozäns herrschten festländische Bedingungen vor. Der Stand wissenschaftlicher Kenntnis über das Paläozän ist gering.

Paläozoikum: in der Geologie einer der vier Hauptabschnitte der geologischen Zeitrechnung, dem das Präkambrium vorangeht und das Mesozoikum folgt. Das Paläozoikum umfasst das Kambrium, das Ordovizium, das Silur, das Devon, das Karbon und das Perm. Es begann vor etwa 570 Millionen Jahren und endete vor etwa 250 Millionen Jahren. Die Evolution des Lebens führt von primitiven vielzelligen Formen bis zu Reptilien.

Pangäa: Zusammenhängende Landmasse vor rund 250 Mio Jahren, erstreckte sich von Pol zu Pol.

Pegmatite: Grobkörniges Ganggestein, entstanden aus gasreichen Tiefengesteinsrestschmelzen.

Periglaziale Deckschichten: Schuttdecken, die während bzw. am Ende der letzten Eiszeit (Spätglazial) durch Solifluktion in den Mittelgebirgen gebildet wurden. Man unterscheidet i.d.R. zwischen Basislage, Mittellage und Hauptlage.

Periglazialgebiet: Gebiet im "Eisumland" zwischen den skandinavischen Inlandeismassen und dem alpinen Vergletscherungsgebiet im Pleistozän (Eiszeitalter).

Periglazialklima: Klima des "Eisumlandes" im Pleistozän (Eiszeitalter).

Permafrost: Dauerfrost, ständige Bodengefrornis, es kommt zur Entstehung von Permafrostböden.

Plattentektonik:
Plattentektonikin der Geologie eine moderne Theorie der globalen Tektonik, d. h. der großräumigen Struktur, Entwicklung und Dynamik der Erdkruste. Nach dieser Theorie setzt sich die Erdkruste lückenlos aus sechs großen und einigen kleineren Platten zusammen. Die mehr oder weniger starren Platten sind untereinander horizontal beweglich. Die Grenzen zwischen den Platten sind zumeist Zonen geologischer Aktivität, in denen sich Erdbeben und Vulkanausbrüche konzentrieren

Pleistozän: geologischer Zeitabschnitt, der vor etwa 1,6 Millionen Jahren begann und vor 10 000 Jahren endete. Das Pleistozän ist die erste Epoche in der Periode des Quartärs (siehe geologische Zeitrechnung) und ist zeitlich mit der jüngsten Eiszeit identisch (die eigentlich mehrere Eiszeiten umfasst, siehe unten). Das Pleistozän wird weiter untergliedert in das Ältestpleistozän, das Altpleistozän, das Mittelpleistozän und das Jungpleistozän. Auf das Pleistozän folgt als jüngster geologischer Zeitabschnitt das Holozän, die so genannte Nacheiszeit (Postglazial), aber tatsächlich eine Warmzeit. Eine veraltete Bezeichnung für das Pleistozän lautet Diluvium

Pliozän: jüngste Epoche des Tertiärs, die in der Erdneuzeit (Känozoikum) den Zeitraum von 5 bis 1,6 Millionen Jahre vor heute umfasst. Damit nimmt das Pliozän die Phase zwischen dem älteren Miozän und dem Pleistozän ein und markiert den Übergang vom Tertiär zum Quartär. Gegen Ende des Pliozäns waren weite Gebiete der Erde von Inlandeismassen und Gletschern bedeckt.

Podsole: Böden, die sich bevorzugt bei hohen Niederschlägen, rohhumusbildende Vegetation und durchlässigen, basenarmen Gestein bilden.

Podsolierung: Abwärtsverlagerung von organischen Stoffen, Eisen und Aluminium im Bodenprofil, verursacht durch saure Reaktion im Boden.

Pollenprofile (Pollendiagramme): Darstellung des in Böden und Sedimenten auffindbaren Pollenspektrums. Methode zur Rekonstruktion der Vegetationsgeschichte vergangener Zeiträume.

Potentielle natürliche Vegetation: Vegetationsform, die sich im Gleichgewicht mit den aktuellen Geofaktoren befindet; unter vorherrschenden Klimabedingungen ohne Beeinflussung durch den Menschen entstanden.

Quartäre Klimaphasen: Klimaphasen im Laufe der letzten 2,5 Mio Jahren (Quartär ); zeichnet sich durch den Wechsel von Kalt- und Warmphasen aus.

Quarz: Siliziumdioxid, wichtige am Gesteinsaufbau beteiligte Mineralgruppe.

Saxothuringische Region: Zone der variskischen Orogene mit gleichartiger fazieller, magmatischer und tektonischer Entwicklung.

Schiefer: Metamorphes Gestein; Durch hohen Druck und hohe Temperatur haben sich die Minerale senkrecht zur Druckrichtung eingeregelt (Schieferung), wodurch das Gestein leicht spaltbar wird.

Sediment: Material, das durch die Einwirkung von Wasser (fluviatil, marin), Wind (äolisch) oder Eis (glazial) abgelagert wurde. Das in Schichten abgelagerte Material wird nach Fein- und Grobsedimenten unterschieden. Die physikalischen Eigenschaften der Sedimente reichen vom lockeren bis zum festen Zustand. Verfestigte Sedimente nennt man Sedimentite.

Solifluktion: Form des Bodenfließens, Bewegung von wassergesättigtem Boden über Permafrost.

Stratigraphie: (Geologie), Teilgebiet der Geologie, das die Schichten von Sedimentgesteinen untersucht. Durch die Untersuchung der Gesteine und Fossilien wird die zeitliche Abfolge der Schichten bestimmt. Die Befunde werden meist in Profilen dargestellt, die die vertikale Schichtengliederung und damit die zeitliche Abfolge anschaulich zusammenfassen, zum Teil auch die horizontalen Änderungen der Schichten und damit ihre geographischen Dimensionen. Die Stratigraphie ist die Grundlage der Rekonstruktion der Erdgeschichte.

Subduktion: Das Absinken einer ozeanischen Platte unter eine andere Lithosphärenplatte

Talgletscher: Gletschertyp, hervorgegangen aus einem Kar, bei großem Schneeüberschuß fließen längere Gletscherzungen heraus und folgen einer bereits vorhandenen Tallinie.

Terran: andere Bezeichnung für Mikroplatte (englisch microplate terrane). Terrane sind gegen die umliegenden Gebiete deutlich abgrenzbare Bereiche von regionaler Ausdehnung. Im Sinn der Plattentektonik handelt es sich bei den Mikroplatten um Teile von Kontinenten, Inselbögen oder Tiefseebergen, die während der Kollision zweier Platten an größere Kontinente verankert oder in diese gepresst wurden. Terrane entstehen daher an konvergenten Plattenrändern, an denen sich im Gegensatz zu divergenten Rändern zwei Platten aufeinander zu bewegen. Mikroplatten entstehen, wenn eine Großplatte (Indische Platte, Amerikanische Platte, Europäische Platte, Afrikanische Platte, Chinesische Platte und Antarktische Platte) auseinander bricht und die kleineren Teile dann in eine andere Platte geschoben werden. Durch die tektonischen Aktivitäten kommt es zur Orogenese.


Tethys: (Geologie), zentrales Mittelmeer im Urkontinent Pangäa, das vom Paläozoikum bis ins Alttertiär bestand und Gondwana nach Norden und Laurasia nach Süden begrenzte. Über Landbrücken bestanden Übergangsmöglichkeiten für Tiere und Pflanzen. Das heutige Mittelmeer ist ein kleiner Rest des ehemaligen Ozeans.

Tiefengestein: In der Tiefe der Erdkruste entstandenes (erstarrtes) Gestein; zur Gruppe der Magmatite gehörend. Im Gegensatz zu den Vulkaniten zeichnen sich die Tiefengesteine durch langsame Abkühlung und durch ein grobkörniges Gefüge aus (z.B. Granit). Sie werden auch als Plutonite oder Intrusivgesteine bezeichnet.

Transgression: Bezeichnung für das Übergreifen des Meeres auf das Festland. Die Transgression des Meeres auf das Festland kann aufgrund eines Meeresspiegelanstiegs erfolgen, so z. B. nach dem Abschmelzen der eiszeitlichen Gletscher. Auch tektonische Prozesse in der Erdkruste und eine damit verbundene Senkung des Festlandes können eine Transgression des Meeres bewirken. Im Gegensatz zur Transgression genannten flächenhaften Überflutung des Festlandes bezeichnet man das lineare Eindringen von Wasser als Ingression.

Trogtal: Durch Gletschererosion entstandene oder umgebildete U-förmige Talform mit steilen oder fast senkrechten Talwänden.

Tuff: verfestigtes vulkanisches Auswurfmaterial bis zur Größe der Lapilli. Tuffe stehen in enger Beziehung zu Lava, da sie gleichzeitig mit dieser aus dem Krater ausgeworfen werden. Entsprechend bestehen zwischen Lava, Tuff und den aus Tuff und Sedimenten gebildeten Tuffiten Übergänge. Nach der Zusammensetzung lassen sich verschiedene Tuffarten unterscheiden. Im Agglomerattuff wurden größere Lapilli verbacken, während Aschentuff und Staubtuff aus vulkanischer Asche bzw. sehr feiner Asche bestehen. Wurde der Tuff aus Glut, Bruchstücken von Gläsern oder Kristallen gebildet, spricht man vom Gluttuff, Glastuff bzw. Kristalltuff. Wurde das Material unmittelbar nach dem Auswurf durch eigene Wärme verschmolzen, bildet sich Schweißtuff

Variskisches Orogen: Faltengebirge, entstanden im Zuge der variskischen Orogenese im Zeitraum Devon bis Perm .

Verwitterung: Aufbereitung des Gesteinsmaterial unter Einwirkung atmosphärischer Prozesse und klimatisch bedingter physikalischer und chemischer Kräfte und Prozesse unter Beteiligung der Lebewelt.

Vulkanite: Magmatische Gesteine, die an der Erdoberfläche durch Abkühlung der Gesteinsschmelze entstehen. Sie zeichnen sich im Gegensatz zu den Tiefengesteinen durch eine feinkörnige oder glasige Struktur aus (z.B. Basalt). Sie werden auch als Erguß- oder Effusivgesteine bezeichnet.

Waldweidewirtschaft: Form bzw. Betriebssystem der Landwirtschaft, bei der die Viehweide die wirtschaftliche Basis darstellt.

Wollsackverwitterung: Verwitterung, an Klüften und Spalten ansetzend; infolge von Vergrusung kommt es zur Bildung runder Verwitterungsformen; charakteristische Verwitterung grobkörniger Gesteine, z. B. Granit.


Würm-Kaltzeit: Jüngste Kaltzeit des Pleistozäns (Eiszeitalter), endet mit Beginn des Holozäns.

Zertalung: Durch Bildung von Tälern bewirkter Prozeß der Zerstörung einer Vollform unterschiedlichen Ausmaßes.

Zungenbeckensee: Nach Abschmelzen des Gletschers in einer durch den Gletscher geformten ausgedehnten Hohlform entstandener See, im Bereich der Gletscherzunge gebildet.


Literatur:

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Bayerisches Geologisches Landesamt (Hrsg.): Erläuterungen zur Geologischen Karte von Bayern 1:500 000, 4.Aufl., München 1996, 329 S.
Leser H., Haas H.-D., Mosimann T., Paester R. (1993): Diercke – Wörterbuch der Geographie. Bd.1u.2,Westermann, Braunschweig.
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Raab T. (1999):Würmzeitliche Vergletscherung des Bayerischen Waldes im Arbergebiet. Diss.Univ.Regensburg,327 S.
Schönenberg R.(1997): Einführung in die Geologie Europas. Freiburg, Rombach.