|
|
|
|
|
|
|
|
Abb.: Meßdaten von Lichtenberg (aus Gauß, Geod. Jornal 1822, S. 1-18, Handschriftenabteilung der Göttinger Universitäts-Bibliothek)
|
Carl Friedrich Gauß war von Georg IV, König von England und Hannover, 1820 beauftragt worden, das Königreich Hannover zu vermessen. Als hochbegabter Mathematiker und Geodät löste Gauß diese Aufgabe auf geniale Weise. Von weithin sichtbaren Punkten im Gelände bestimmte er mit einem Theodoliten die Winkel, die diese Punkte zueinander bildeten und erhielt dadurch Dreiecke verschiedener Größe. Die Berechnung der Entfernungen der jeweiligen Eckpunkte war dann keine Schwierigkeit mehr.Zum Anpeilen der nahen Punkte (Kirchtürme, Windmühlen, Aussichtstürme und dergl.) genügte eine gute Optik und klare Sicht. Da er auch ein erfindungsreicher Praktiker war, machte er sich die Tatsache zunutze, daß die Sonnenstrahlen, die von einer ebenen Spiegelfläche zurückgeworfen werden, über eine sehr weite Entfernung als grelles Licht erscheinen. Seine darauf aufbauende Erfindung ist der Heliotrop. Durch drehbare Planspiegel, die mit dem Theodoliten gekoppelt waren, konnten sich so die Meßstellen bei Sonnenlicht einander erkennbar machen.
|
Der gemauerte Sockel, den Gauß hier für seine Arbeiten errichtete, wurde 1951 erneuert und die Basisplatte mit den Markierungspunkten für den Theodoliten und den Heliotropen wieder befestigt. 1982 wurde der Gedenkstein auf Veranlassung von Klaus Gossow wiederum renoviert und dabei eine von der Eisengießerei Gebrüder Schreitel gestiftete Platte angebracht. Sie trägt die Lebensdaten von Carl Friedrich Gauß und eine Würdigung seiner Arbeit.
|
|
|
Bei seinen Arbeiten von Lichtenberg aus hat Gauß auf diese Weise die Meßstellen im Hils (45 km Entfernung), im Deister (55 km), auf dem Falkenberg bei Soltau (etwa 100 km), Garssen bei Celle (55 km) und den Wohldenberg bei Meinersen (40 km) anvisieren können. Außerdem hat er natürlich alle markanten Punkte, die in seinem Gesichtsfeld zu erkennen waren, mehrfach und mit größter Genauigkeit bis zur Bogensekunde vermessen. Dazu gehörte in unserer näheren und weiteren Umgebung der Brocken er war damals von seinem Standort aus sichtbar der Wohldenberg, Hannover, Groß Lobke, Hohenhameln, Equord, Burgdorf, Steinbrück, Lesse, Celle, Lafferde, der Stukenberg, Woltwiesche, Reppner, Engelnstedt, Bruchmachtersen und Braunschweig.
|
Links zu C. F. Gauß:
- Uni Hamburg
- St. Viti Gymnasium (Dirk Klindworth)
|
|
|
|